Begonnen hat das Handball-Schuljahr in der Ludgerischule im Oktober des vergangenen Jahres mit einem Profi-Training unter Anleitung von Jasper Adams, holländischer Nationalspieler in Diensten des TV Emsdetten.
Es folgte im regulären Sportunterricht der 4. Klassen eine Unterrichtsreihe 'Handball´, die den fließenden Übergang zur Handball-AG unter Leitung von Trainer Norbert Puttkammer bildete.
Seit Dezember nun bittet dieser einmal wöchentlich 20 Schüler/-innen zum Training in die Halle am Westfalenring, um ihnen die Grundlagen des Handballs näher zu bringen. „Die Arbeit mit den Kindern bereitet mir große Freude. Zum einen habe ich eine bärenstarke Truppe beisammen. Zum anderen sind die Schüler sehr lernwillig und unsere Anfänger haben schon viele Dinge im Bereich Grundlagentechnik und Spielverständnis verinnerlichen können.“ Ein Höhepunkt dieser AG fand am vergangenen Montag statt: ein Spiel gegen die E-Jugend des SuS Neuenkirchen.
Unter den Augen zahlreicher Zuschauer zeigten die Jungen und Mädchen ihr Können, siegten knapp mit 11:9 und empfahlen sich so für höhere Aufgaben. So sieht es auch Matthias Fröhlich, Trainer der E-Jugend und Jugendkoordinator beim SuS: „Ich begrüße die Kooperation zwischen Schule und Verein ausdrücklich. Für uns ist es total hilfreich, auf diesem Weg viele Kinder für den Handballsport begeistern und dadurch auch neue Talente sichten zu können. Ich würde mich freuen, wenn wir in den kommenden Jahren auch an der Thie- und der Josefschule so eine Arbeitsgemeinschaft installieren könnten.“
Zwei, die in den letzten Wochen den Weg von der AG in den Verein gefunden haben, sind die Zwillinge Atif und Saqib aus der 4a der Ludgerischule. Seit 2013 leben die jungen Pakistanis in Neuenkirchen und nutzen das “Sprungbrett“ Handball-AG, um in der SuS-Handballabteilung weiter zu machen. Zur Freude von Klassenlehrerin Sandra Lehmkuhl, ebenfalls unter den anwesenden Zuschauern: „Ich finde, das hier ist eine wunderbare Möglichkeit für Kinder mit Migrationshintergrund, neue Kontakte zu knüpfen und nebenbei spielerisch die deutsche Sprache zu lernen. Dabei werden Berührungsängste auf beiden Seiten abgebaut.“
Auch auf Vereinsseite sieht man nur Vorteile für alle Beteiligten. „Das Atif und Saqib jetzt bei uns im Verein spielen, freut mich nicht nur als Vereinstrainer. Das ist gelebte Integration!“, so Norbert Puttkammer. Und Matthias Fröhlich ergänzt: „Wir wurden schon von der Gemeinde angesprochen, ob wir nicht Flüchtlinge im Verein integrieren können. Wir haben jetzt einen Ansprechpartner, der das Ganze koordiniert. Doch wir brauchen auch mehr Hallenzeiten. Handball ist nicht erst seit dem Gewinn der Europameisterschaft im Januar wieder ein Thema bei jungen Menschen, das spüren wir auch durch Zuwächse bei uns in der Abteilung. Wir haben inzwischen das Problem, nicht allen Mannschaften adäquate Hallenzeiten anbieten zu können.“
(Fotos: Max Sander)