Man könnte schon fast von einer Tradition sprechen. Nun schon im dritten Jahr besuchten Spieler des Zweitligisten TV Emsdetten die Ludgerischule in Neuenkirchen, um mit den Viertklässlern eine Trainingseinheit mit anschließender Autogrammstunde zu absolvieren. Am vergangenen Mittwoch war es wieder soweit: Mit Sven Wesseling und Nick Steffen kamen zwei junge TVE-Talente zu Besuch, um 120 Kindern das Handball-ABC näher zu bringen. Neu in diesem Jahr: Auch die Thieschule war am Start.
Dank einer Kooperation beider Schulen mit der Handballabteilung des SuS Neuenkirchen wurde das Handballprofitraining erstmals in der Sporthalle am Westfalenring abgehalten. Die Übungseinheit bildete den Auftakt für ein handballreiches Schuljahr. Im November steht Handball auf dem Sport-Stundenplan aller 4. Klassen.
Im Dezember startet dann SuS-Trainer Norbert Puttkammer an beiden Grundschulen mit einer Handball-AG. Den Abschluss dieses Sportprojektes bildet im Frühsommer ein Handball-Aktionstag, an dem sich beide Schulen in einem Abschlussspiel gegenüberstehen werden. „In der Handball-AG möchte ich den Kindern die grundlegenden Dinge des Handballsports näher bringen. Aber natürlich haben wir als Verein auch ein Interesse daran, dass talentierten Kindern der Sprung in unsere Abteilung gelingt. Handball ist in Neuenkirchen wieder im Kommen“, so Norbert Puttkammer.
Doch nicht nur für die Kinder von Ludgeri- und Thieschule war der Vormittag mit den Profis ein sportliches Highlight. Für Sven Wesseling hieß es an diesem Tag “back to the roots“. Der gebürtige Neuenkirchener besuchte als Grundschüler vor knapp 10 Jahren selber die Ludgerischule und begann seine Sportlaufbahn in der SuS-Handballabteilung.
Hallo Sven, wie ist es für dich nach so langer Zeit wieder an deine alte Grundschule zurückzukommen?
Sven Wesseling: „Wenn ich mich so umschaue: Es hat sich doch viel verändert in der all der Zeit. Zudem viele neue Gesichter unter den Lehrern. Ich kann mich noch gut an unsere Rektorin Frau Fenk-Stein und natürlich an meinen Klassenlehrer Herrn Rocks erinnern. Insgesamt war die Zeit an der Ludgerischule super. Ich hatte viel Spaß mit meinen Freunden und auch schulisch lief es gut.“
Wie bist du damals zum Handball gekommen?
Sven Wesseling: „Mein Papa hat früher höherklassig Handball gespielt und uns mit seiner Begeisterung für den Sport angesteckt. Wir haben zu Hause viel gespielt, da musste so manche Vase dran glauben. Als mein Bruder Lutz dann zum Handball spielen in den Verein ging, war klar: Das will ich auch. Gestartet bin ich in der E-Jugend, insgesamt vier Jahre habe ich beim SuS gespielt, anschließend zum TV Emsdetten gewechselt. Mein Bruder hat schon dort gespielt, das hat den Ehrgeiz in mir geweckt. Für meine Eltern war das Ganze damals mit viel Fahrerei verbunden.“
Du bist schon als 17-jähriger für den TVE in der 2. Bundesliga aufgelaufen, spielst aktuell deine 2. Saison im Profibereich. Welche Ziele hast du für die Zukunft?
Sven Wesseling: „Aktuell hätte der Saisonstart besser laufen können. Aber wir haben eine junge Mannschaft mit vielen neuen Spielern. Da braucht es Zeit, bis unser Zusammenspiel so funktioniert wie wir uns das vorstellen. In den nächsten Jahren soll es Schritt für Schritt nach oben gehen, in einigen Jahren auch der Aufstieg in Angriff genommen werden. Mein persönliches Ziel ist es, Profi in der 1. Bundesliga zu werden. Aktuell steht neben dem Handball das Abitur an, da bleibt wenig Zeit für andere Dinge. Später möchte ich Studium und Handball-Karriere miteinander kombinieren.“
(Fotos: Max Sander / Heike Zasche)