Nick und Susa gehören zum Schauspieler-Team der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück und führten die Kinder des 4. Jahrgangs mit ihren Lehrerinnen
und Lehrern in den vergangenen Wochen durch das Theaterprojekt „Mein Körper gehört mir“. Schon seit 2007 gehört dieses Projekt zur Prävention gegen sexuelle Gewalt zum festen Baustein des Schulprogramms.
In drei Vormittagsveranstaltungen erlebten die Kinder die Schauspieler in verschiedenen Rollen, was zuvor den Eltern an einem Informationsabend im Jahr 2023 präsentiert wurde. Ganz nah am Alltag, immer wieder neu angepasst an die sich verändernden Lebensumstände der Kinder spielten Nick und Susa unterschiedliche Szenen in kindgerechter, klarer Sprache, mal lustig, mal ernst in lebhaftem Dialog mit den Viertklässlern und mit einem „Gute-Laune-Körpersong".
„Weil die Kinder mitdenken, mitfühlen und mitreden, verinnerlichen sie unsere Geschichten und Botschaften langfristig. Kinder, die wissen, wie sie sich in unsicheren Situationen verhalten können, gehen gestärkt durchs Leben", so das Konzept der theaterpädagogischen Werkstatt.
Zentrale Elemente des Präventionsprogramms sind:
• Mein Körper gehört mir/Das Recht über seinen eigenen Körper zu bestimmen
• Gute und schlechte Berührungen erkennen
• Gute und schlechte Geheimnisse unterscheiden /über schlechte Geheimnisse darf gesprochen werden
• Vertrauen in die eigenen Gefühle gewinnen
• Nein-Sagen-Können
Eine zentrale Handlungsstrategie sind „die 3 Fragen". Die Kinder lernen sie schnell auswendig und noch auf dem Flur zurück zum Klassenraum sprechen sie im Chor:
• Erstens: Habe ich ein Ja- oder ein Nein-Gefühl?
• Zweitens: Weiß jemand, wo ich bin?
• Drittens: Bekomme ich Hilfe, wenn ich Hilfe gebrauche?
Weitere Infos erhielten die Viertklässler über falsche Identitäten (z. B. in Chaträumen) und es wurde die Nummer gegen Kummer (116 111) genannt.
Anschließend erhielt jede Klasse ein Plakat für den Klassenraum, eine Karte „Nummer gegen Kummer“. Im Sachunterricht wurde das Programm der theaterpädagogischen Werkstatt noch mal aufgearbeitet und besprochen.
Herzlich Danke an die Gemeinde Neuenkirchen als Schulträger und an den Förderverein, die all die Jahre den größten Teil der Kosten für dieses pädagogisch wertvolle Theaterprojekt übernehmen.