Die Kinder des 3. und 4. Jahrgangs der Ludgerischule hatten am Mittwoch, den 22.05.2024 die Gelegenheit, einer waschechten Autorin aus dem Ruhrgebiet
auf den Zahn zu fühlen.
Vermittelt durch den Friedrich-Bödecker-Kreis war die Autorin Inés María Jiménez zu Gast in der Ludgerischule und stellte den Kindern ihr Buch „HEREIN geflogen! Geschichten aus dem Ruhrgebiet!“, erschienen im Klartext Verlag, vor.
In kindgerechter Art wurde erstmal geklärt, wo sich denn genau das Ruhrgebiet überhaupt befindet („Ich musste heute Morgen ganz schön früh aufstehen und bin fast 1,5 Stunden gefahren!“) und was es dort alles zu bestaunen gibt. So sah man auf dem Cover des Buches zum Beispiel den Florianturm, eine Bergbaulampe oder das Gasometer in Oberhausen. Auf die Frage, ob denn das Signal-Iduna-Stadion auch im Ruhrgebiet sei und dies bejaht wurde, hatte Frau Jiménez schon mal alle Dortmund-Fans auf ihrer Seite.
Bevor die eigentliche Lesung losging, machte die Autorin erstmal klar, dass hinter dem Bücher schreiben ganz schön viel Arbeit steckt und dass durchaus bis zum Erscheinen eines Buches schon mal zwei bis vier Jahre vergehen können. Auf die Frage eines Kindes, wie lange Frau Jiménez denn schon Bücher schreibe, antwortete diese, dass sie offiziell seit 2009 Bücher schreibe, sich aber immer schon gerne Geschichten ausgedacht und aufgeschrieben habe. Neben viel Fleiß, Ausdauer und guten Partnern wie Lektoren, Illustratoren und Verlagen, so Jiménez, sind Fantasie, Kreativität und eine gute Tasse Kaffee oder Tee zwischendurch unabdingbar für die Entstehung einer Geschichte. Bei ihr funktioniere das Schreiben so, dass sich eine Idee in ihrem Kopf bildet und diese dann durch den Kopf in die Finger fließt und direkt aufgeschrieben werden muss.
Heute hatte sie für die Schülerinnen und Schüler die Geschichte einiger Tiere im Gepäck, die sich die Frage stellten, ob die Hütte in ihrem Wald bewohnt ist. Durch Vermutungen einiger Tiere („Da steht ein Besen vor der Tür!“) ergab sich ganz schnell der Beweis: In der Hütte wohnt eine Hexe. Jeder konnte plötzlich etwas zum Aussehen dieser bestimmt sehr bösen und gruseligen Hexe beisteuern, sodass die Tiere den Plan schmiedeten, die Hexe gemeinsam aus der Hütte zu werfen. Lediglich ein Waldkauz, der zur Besprechung der Tiere zu spät kam, weil er verschlafen hatte, behielt die Ruhe und Übersicht und konnte letztlich durch Mithilfe einer Fledermaus klarstellen, dass die Hütte gänzlich unbewohnt ist.
Frau Jiménez erarbeitete mit den Kindern, dass es nie schlau sei, auf Gerüchte zu hören, sondern es immer wichtig ist, sich seine eigene Meinung zu bilden.
In einer abschließenden Fragerunde stand die Autorin den neugierigen Kindern Rede und Antwort. So konnte sie berichten, dass sie ebenfalls gerne die Harry Potter Bücher oder die Tintenbücher von Cornelia Funke liest, eine Lieblingsautorin habe sie aber nicht. Neben Ratgeberbüchern für Erwachsene hat sie bereits viele Kinder- und Jugendbücher geschrieben, die sie zum Teil auch in Spanisch verfasst hat. „Ein bisschen Konfetti macht noch keine Freundin“ sei ihr aktuelles Lieblingsbuch. Auf die Frage, ob man als Autorin viel verdienen würde, meinte Frau Jiménez, dass nicht alle Autorinnen und Autoren so berühmt seien wie beispielsweise J.K. Rowling, die sich Harry Potter ausgedacht hat, sodass viele noch einen Bürojob zusätzlich hätten oder ihr Geld mit Lesungen verdienen, weil das Geschichten schreiben alleine normalerweise nicht ausreicht. Das neue Projekt Projekt, so verriet uns Jiménez, sei eine Fantasy-Geschichte, in der es um Langsamkeit und griechische Mythologie geht.
Wir bedanken uns bei Frau Jiménez und dem Friedrich-Bödecker-Kreis für eine tolle und abwechslungsreiche Lesung.